Montag, 14. Januar 2013

Gewissensfrage, die Achte [Résumé]



Puh.

Wo fängt man an,
wenn man über 100 [!] Kommentare
zu einem Post bekommt?

Jeder Kommentar randvoll mit Gefühlen,
Ehrlichkeit und Zuversicht.

Eigentlich wollte ich es wie bei den vergangenen
Gewissensfragen machen
und die für mich emotionalsten Kommentare
heute veröffentlichen.

Aber ich kann nicht.

Bei jedem einzelnen kullerten die Tränen..
oft vor Traurigkeit, manchmal vor Freude
und ab und zu auch vor Demut.

Jeder der über 100 Kommentare ist es wert,
gelesen zu werden.
Das könnt ihr HIER.



Ich möchte Euch einen jedoch besonders ans Herz legen.
Er kam "anonym",
deshalb kann ich Euch leider keinen Namen nennen,
aber diese kleine Geschichte hat mich
tief im Herzen getroffen:

Als ich eines Tages wie immer traurig durch den Park schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken, was in meinem Leben schief läuft, setzte sich ein fröhliches Mädchen zu mir.
Es spürte meine Stimmung und fragte: "Warum bist Du so traurig?"
"Ach" sagte ich, "ich habe keine Freude am Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll."
"Hmmmm" meinte das Mädchen, "wo hast Du denn Dein rosa Tütchen? Zeig es mir mal. Ich möchte da mal reinschauen."
"Was für ein rosa Tütchen?" fragte ich verwundert.
"Ich habe nur ein schwarzes Tütchen." Wortlos reichte ich es ihm.
Vorsichtig öffnete es mit seinen zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah in mein schwarzes Tütchen hinein. Ich bemerkte, wie es erschrak "Es ist voller Alpträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!"
"Was soll ich machen? Es ist ebenso.
Daran kann man nichts ändern."
"Hier nimm!" meinte das Mädchen und reichte mir ein rosa Tütchen. "Sieh hinein!"
Mit zitternden Händen öffnete ich das rosa Tütchen und konnte sehen, dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das,
obwohl das Mädchen noch jung an Menschenjahren war.
"Wo ist Dein schwarzes Tütchen?" fragte ich neugierig.
"Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum." sagte es. Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rosa Tütchen voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer, wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne, traurig zu werden, dann öffne ich mein rosa Tütchen und schaue hinein. Dann geht’s mir sofort besser. Wenn ich mal alt bin und mein Ende droht, dann habe ich immer noch mein rosa Tütchen. Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja, ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!"
Noch während ich verwundert über ihre Worte nachdachte, gab es mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden.
Neben mir auf der Bank lag ein rosa Tütchen.
Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von einem kleinen Mädchen auf einer Parkbank erhalten hatte.
Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln und mir wurde warm ums Herz.
Glücklich machte ich mich auf den Heimweg, nicht vergessend, am nächsten Papierkorb mich meines schwarzen Tütchens zu entledigen.


 Viele von Euch wollten gerne wissen,
wofür ich selbst dem Jahr 2012 dankbar bin.

Ich bin dankbar dafür,
dass meine Familie, meine Freunde und ich
gesund sind.
 Dass wir auch in schwierigen Zeiten füreinander da sind
und uns aufeinander verlassen können.
Aber auch dafür,
dass wir uns miteinander freuen können.

Dafür, dass ich einen Mann an meiner Seite habe,
der nun schon fast 13 Jahre mit mir durchs Leben geht.
Und der nicht nur meine Mann, sondern auch mein bester Freund ist.
Außerdem möchte ich dem Jahr 2012 dafür danken,
dass es mich hat über mich hinauswachsen lassen.
Denn hingegen der hier oft breitgetretenen Meinung,
dass mir immer "alles in den Schoß fällt",
habe ich in meinem Leben auch schon andere Zeiten gehabt.
Nicht selten habe ich Sachen nicht "durchgezogen"
und mich selbst "kleingehalten".
Dafür möchte ich auch EUCH da Draußen danken.
Dafür, dass ihr mit Eurer Begeisterung für 
meine Arbeit und meine Projekte
einfach da wart,
wenn ich nicht mehr an mich geglaubt habe.

2012 war ein besonderes Jahr für mich.

Auch wenn ich sonst die Meinung vertrete
"Immer nach vorne schauen!",
so finde ich ein kurzes "nach hinten blicken" auch wichtig
für die persönliche Weiterentwicklung.


Ich danke Euch nochmal allen für Eure Offenheit.
Dieser Post hat mir mal wieder gezeigt,
was für wundervolle Menschen da Draußen sitzen
und diesen Blog lesen.

Das macht mich stolz.
Danke.



Eure Angelina


P.S:

Und das war der für mich PERSÖNLICH allerschönste Kommentar:

Liebe Angelina,
ich bin dem Jahr 2012 dankbar,dass wir gesund sind und uns haben.
Jeden Tag bin ich dankbar,glücklich und stolz,dass du meine Tochter bist.
Kuss Mama